In der Musik gibt es die alte Weisheit, dass eine Generalprobe schiefgehen muss, um ein gutes Konzert zu spielen. Gilt dieser Satz auch für den Sport, reist Österreich gut gerüstet nach Katar zur Weltmeisterschaft. Das letzte Testspiel ging mit 28:30 verloren. Da der Gegner allerdings Frankreich hieß und eine der stärksten Mannschaften der Welt stellt, war man beim ÖHB mit dem Auftritt nicht unzufrieden. Entsprechend fallen auch die Ziele für Katar sowie die weitere Zukunft aus.
Erste Station: Achtelfinale
Seit 2010 schafften es die Austria-Handballer bei vier Endrunden in Folge teilzunehmen. Dieser Erfolg wird gerne Teamchef Patrekur Johannesson zugeschrieben. Und die Worte des Isländers dürften die Herzen der Fans höherschlagen lassen: Er sehe diese vier Teilnahmen an großen Turnieren gar nicht als Erfolge, so der 42-Jährige, sondern als den nötigen Grundstock, um noch mehr zu schaffen. Er wolle mit Österreich „etwas gewinnen“.
Sofort wird dies wohl nicht klappen, weiß auch der Verantwortliche. Das erste Etappenziel für die anstehende WM sei das Achtelfinale. Danach müsse man weitersehen und bewerten, was möglich sei. Das erste Spiel dürfte gleich eine spannende Standortbestimmung werden: In Doha muss Österreich seine Kräfte mit Kroatien messen. Das Duell mit dem Olympia-Sieger und einem der absoluten Top-Favoriten auf den WM-Titel werde „schwierig“, so Joannesson, aber natürlich traue man sich auch in diesem Spiel einen Sieg zu. „Sonst wäre es besser, gar nicht erst anzutreten“.
Ein erfolgreicher Chef
Die Vita des 42-jährigen Teamchefs macht deutlich, dass ein Mann das Kommando beim ÖHB führt, der weiß, wovon er spricht. Als Nationalspieler Islands erreichte er immerhin zwei Mal einen vierten Platz (EM 1992 und 2002). Dies wolle er „mit Österreich toppen“, so der Teamchef. Die Fans werden keine Einwände haben.