Österreich ist bei der Handball EM vorzeitig ausgeschieden. Die ÖHB-Auswahl hat bei der in Kroatien ausgetragenen Endrunde nicht einmal die Gruppenphase überlebt. Im dritten Gruppenspiel setzte es die dritte Niederlage. Da nur die ersten Drei aus jeder Gruppe in die nächste Runde aufsteigen, bedeutete dies den KO. Allerdings meinte es das Schicksal auch nicht gut mit den Österreichern: Das letzte und entscheidende Gruppenspiel musste man ausgerechnet gegen Weltmeister Norwegen bestreiten.
Norwegen führt Österreich vor
Norwegen sollte die Partie gegen Österreich problemlos mit 39:18 gewinnen. Die Mannschaft von Teamchef Patrekur Johanesson durfte nur in der Anfangsphase echte Hoffnung haben, vielleicht die ganz große Überraschung zu schaffen. Die ÖHB-Auswahl lag mit 1:0 und mit 2:1 in Front. Dann drehte der Weltmeister auf. Österreich sollte in diesem Spiel nie wieder führen. Zur Halbzeit lag Norwegen mit 18:14 in Front. Zu Beginn der zweiten Hälfte gelang dem Weltmeister eine 4:0-Serie. Von jetzt an schaffte es Norwegen, immer dann einen Gang höher zu schalten, wenn der Gegner heranzukommen schien. Das ÖHB-Team bekam eine eindrucksvolle Lektion in der Frage, was ihm zur Weltklasse fehlt.
Echte Chance nur gegen Weißrussland
Österreich hatte bei dieser EM eigentlich nur gegen Weißrussland eine echte Chance. Hier unterlag man denkbar knapp mit 26:27. Gegen Frankreich kämpfte man zwar tapfer, aber war beim 26:33 letztlich doch ohne jede Chance. Vielleicht ist die ÖHB-Auswahl mit einem zu geringen Anspruchsdenken ins Turnier gegangen. Als die Gegner bekannt wurden, freute man sich zwar, gegen derart prominente Namen spielen zu dürfen, doch erklärte zugleich auch relativ unverblümt, dass man wohl kaum eine Chance habe. Und genau diese Einstellung war auf dem Feld gegen Norwegen auch zu sehen. Wenn in wichtigen Spielen der Kopf entscheidet, wie Sportler immer wieder sagen, hat Österreich in dieser Disziplin krass versagt.