Christian Zeitz gehört fraglos zu den legendären Spielern des THW Kiel. Mit dem deutschen Rekordmeister gewann der heutige 37-Jährige neun Mal den nationalen Titel und drei Mal die Champions League. Zeitz wurde zudem 2004 Europameister, gewann im selben Jahr in Athen die Silbermedaille und wurde 2007 in Deutschland Weltmeister. Aus guten Grund zählte sein Konterfei zur „Ahnengalerie“ unter dem Hallendach der Kieler. Es handelt sich im Prinzip um eine private „Hall of Fame“ von THW, in der Ikonen wie Magnus Wislander, Dominik Klein oder Dieter Petersen zu sehen sind. Da Zeitz allerdings mit Kiel zerstritten ist, hat THW sein Konterfei jetzt aus der Ahnengalerie entfernt. Damit ist der Konflikt erneut eskaliert, obwohl er eigentlich schon beigelegt gewesen zu sein schien.

Streitpunkt Vertragsende
Kiel war der Ansicht, dass der Vertrag von Zeitz am 30. Juni 2018 enden würde. Der 37-Jährige sah das anders. Beide Parteien waren nicht bereit einzulenken – vorsichtig ausgedrückt. In diesem Frühjahr soll es hitzige und lautstarke Auseinandersetzungen in den THW-Büros gegeben haben. Der Verein zog schließlich die Notbremse und suspendierte Zeitz im Februar.x

Der ganze Fall ging in der Folge vors Arbeitsgericht. Dort einigte man sich auf eine Vertragsauflösung. Im Gegenzug erhielt der 37-Jährige eine Entschädigungszahlung oder Abfindung (je nachdem, wen man fragt) in Höhe von 75.000 Euro. Damit schien die Sache eigentlich ausgestanden – bis jetzt.

Warum hat THW Kiel das Konterfei entfernt?
THW scheint sich immer noch sehr über diesen ganzen Vorgang zu ärgern. Spieler in der Ahnengalerie seien Vorbilder auf und neben dem Platz. Sie trügen die Werte des Vereins auch weit über ihr Karriereende hinaus im Herzen, heißt es in einer Stellungnahme des Klubs. Zeitz habe sich an jenen „im Zusammenhang mit seinem Ausscheiden“ nicht mehr orientiert, schließen die Verantwortlichen ihre Erklärung, weshalb der Spieler aus der Ahnengalerie entfernt wurde. Das Ganze erweckt den Eindruck des Nachtretens.

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